drupa 2012 – 14 Tage schaute ein Teil der Druckwelt nach Düsseldorf. Was bleibt? Der Versuch, ein paar persönliche Eindrücke zur Szene wiederzugeben. Grundsätzlich ist die drupa trotz ihrer Größe und Länge sehr familiär. Thematisch kann es aber, wie in jeder guten Familie, zur Sache gehen.
Mein persönliches drupa-Highlight, neben Benny Landa – war der „drupa Cube”. Hier wurde gebündeltes Wissen vermittelt, wie man es sonst selten findet. Das Format kannte ich schon von der “digi:media 2011” – beworben wurde es mit: „…der ideale Treffpunkt für Printbuyer, Marketingentscheider, Verlagsangehörige und Kreative.“ – und das stimmte sogar.
Ich buchte mich in den „Tag des Buches“ für MarkSteins tango-Publishing und in den „Tag der Zeitung“ für das Bildungswerk der Zeitungen (ABZV) ein.
Fangen wir mit dem „Tag der Zeitung“ an: Der drupa Cube ist eine Halle in der Halle, in der es zur Sache ging. Ein Cube-Satz tönt in meinen Ohren nach: „Der Smartphone-Boom wird die Branche ändern. Digitalisierung ist ein Megatrend“, so der Zukunftsforscher Dr. Eike Wenzel (ITZ). Er sieht eine Sehnsucht nach der Heimat-Zeitung bei jungen Lesern. Wenzel „Zeitung wird mehr Debatte sein. Regionale Zeitungen werden regionaler sein. Überregionale Zeitungen werden globaler sein.“ Das Zeitungs-Forschungsprojekt wird übrigens mitgetragen von der ZMG (Zeitungs Marketing Gesellschaft) im Projekt: Zukunft der Zeitung.
Bernd Zipper gab uns zum Thema der “Massenmarkt und die Verleger” ein Statement, dass Wenzels Thesen stützt, nachdem Zipper beim Infowerk mitdiskutierte (Audio).
Wobei Zipper ja mehr in der Gegenwart und näheren Zukunft steckt und Wenzel in die weitere Zukunft blickt. Für mich ergänzte sich das ideal.
Apropos Zukunft: Global betrachtet wächst der Zeitungsmarkt laut Wenzel. In Brasilien, Indien und China boomen Zeitungen und in Folge das Internet. Jeder zweite US-iPad-Nutzer liest auf seinem Tab eine Tageszeitung. Beispiel New York Times (NYT): 380.000 digital zu 1,1 Million Print.
Bleiben wir bei der NYT und gehen zur Weltpremiere auf der drupa. Der Filmemacher Andrew Rossi präsentierte sein Werk „Page One“ (Seite eins, Innenansichten der New York Times). Rossi: „Im Film heißt es ,Macht nichts, wenn die Mainstream-Medien untergehen’. Ich sehe das nicht so.“ Der US-Zeitungsmarkt konsolidiert sich gerade. Die NYT ist gesichert. Mit der Hochwertigkeit des Journalismus steigen die Chancen für die Zukunft.
Na, wenn das kein Ausblick ist?
Nächste Woche: Der Tag des Buches.