Eine Pandemie zwingt auch den Medienbereich zum Umdenken. Wenn eine große Anzahl MitarbeiterInnen von zu Hause aus arbeitet, wie kann ich das mit meinem bestehenden Publishing-System organisieren? Wir zeigen die Möglichkeiten am Beispiel des Publishing-Systems tango auf.
In den letzten Jahren sind auch die Multi-Channel Publishing-Systeme flexibler geworden, was den Zugriff von außen angeht. Die meisten bringen Web-Frontends mit, die zumindest die Texterfassung ermöglichen. Web-Inhalte zu erstellen ist naturgemäß kein Problem, da man bereits im Zielmedium arbeitet. Schwieriger ist es, extern passgenaue Inhalte zu erstellen, wenn es um gedruckte Medien geht. Schließlich muss man von außerhalb auf die zentrale Datenbank zugreifen, in der alle Bilder und Seiten gespeichert sind. Hier sind die Anforderungen viel höher als bei reinen Online-Systemen. Eines der flexibelsten crossmedialen Publishing-Systeme ist hier tango von MarkStein Software, das gleich mehrere Optionen für das Arbeiten im Home-Office bietet.
Citrix und Terminal Server
Die klassische Variante für den externen Software-Zugriff sind die Lösungen Citrix und Microsoft Terminal Server. Hier werden die Programme auf dem Server in der Zentrale ausgeführt und die Bildschirme an die externen Plätze gespiegelt. Der Aufwand an Infrastruktur und die damit verbundenen Kosten sind hier recht hoch. So kann man aber das Publishing-System mit allen verfügbaren Komponenten und Funktionen lokal nutzen. Da nur Bildschirme wiedergegeben werden, muss der Heim-Rechner auch nicht besonders leistungsfähig sein.
Web-Navigation und Mediendatenbank
Moderne Publishing-Systeme auf dem Markt bieten von sich aus einen Web-Zugriff auf ihre Mediendatenbank an und eine Oberfläche für die Navigation in Aufgaben / Projekten und die Suche von Dateien. Sie unterscheiden sich lediglich in den Modulen zur Bearbeitung von Texten und Layouts.
Web-Editor
Für die redaktionelle Bearbeitung von Texten kann ein Web-Editor, der über eine spezielle nicht-öffentliche URL erreichbar ist, eingesetzt werden. Hier bietet tango ein Web-Modul, das wie der Standard-Client im Echtschrift-Modus arbeitet und eine Layout-Vorschau anbietet.
Web-Layout
Einen Schritt weiter geht das Web-Layout von tango, das es so in anderen Publishing-Systemen nicht gibt. Hier ist erstmals in der Branche ein freies Layouten über den Browser möglich. Plugins oder andere Zusatzmodule werden nicht benötigt. Die Oberfläche ist mit Paletten und Inspektoren aufgebaut, die für einen Grafiker Standard-Werkzeuge sind. Insbesondere eignet sich das Web-Layout zum Anlegen von Layoutstrecken und Endkorrekturen. Da einige Feinarbeiten derzeit nur in den „normalen“ Clients erledigt werden können, wird diese Lösung im Zusammenhang mit Citrix / Terminal Server oder der im Folgenden beschriebenen Publishing Cloud eingesetzt.
Publishing Cloud
Eine weitere Variante der externen Anbindung von tango bietet das Produkt tango Cloud, das zurzeit Betakunden zur Verfügung steht und im Mai 2020 freigegeben wird. Hier geschieht die Navigation über die Projekte in der tango Datenbank über das Webfrontend von tango Cloud, über das auch Dateien (z.B. Bilder und Videos) eingefüllt und bearbeitet werden. Redaktionelle Texte und Layouts für Druckmedien werden über den lokal installierten tango Cloud Publisher (einen speziell angepassten Version des MarkStein Publisher) bearbeitet und später in die Datenbank zurückgelegt. Da die Bearbeitung offline erfolgt, sind hier nur kurze Übertragungszeiten erforderlich.
Software as a Service
Eine preisgünstige Variante für das externe Arbeiten mit einem Publishing-System ist eine SaaS-Lösung. Alle verfügbaren Komponenten des Systems werden hier über das Internet zur Verfügung gestellt. Bei tango im SaaS-Betrieb sind sowohl die Terminal Server Anbindung als auch die webbasierten Komponenten (Web-Editor + Web-Layout = tango mobile) enthalten. So kann jeder Nutzer mit der Option angebunden werden, die seinen Arbeitsplatz am besten widerspiegelt.
Internetanbindung
Für alle beschriebenen Lösungen ist eine gute Internetanbindung erforderlich. Da die Downstream-Datenraten heute standardmäßig bei 16 MBit oder höher liegen, ist dies in der Regel nicht das Problem. Der Upload ist entscheidend für die Übertragung der Bilder aus dem Home Office in die Datenbank des Publishing-Systems. Hier sind 10 MBit oder höher auf jeden Fall sinnvoll.
Zusammenfassung
Publishing-Systeme wie tango bieten heute umfangreiche Möglichkeiten, Arbeiten in das Home Office zu verlegen. Welche Option am besten geeignet ist, entscheiden nur die Anforderungen an den Arbeitsplatz.
Über den Autor
Dipl.-Ing. Michael Stühr ist Geschäftsführer der MarkStein Software GmbH in Darmstadt.
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