Was bringt KI für die Personalisierung? Amazon, Netflix und Spotify nutzen bereits personalisierte Vorschläge für Bücher, Filme oder Musik. Diese Empfehlungen basieren auf Algorithmen, die entweder programmierten Abläufen folgen oder nach einem Vorgang des Antrainierens eigenständig Entscheidungen treffen.
Für das Verlagswesen wäre die Personalisierung von Inhalten und damit eine zielgruppengerechte(re) Ansprache von besonderem Interesse. Durch die Beobachtung des Leseverhaltens können Algorithmen lernen, für welche Bücher oder Artikel sich jemand mit großer Wahrscheinlichkeit interessiert. Darüber hinaus weiß die AI, an welchen Stellen im Lesefluss dieser unterbrochen oder sogar vollständig verworfen wird. Damit lässt sich nicht nur ein Buch oder Artikel allgemein optimieren, sondern es sind Szenarien denkbar, in denen die Inhalte selbst personalisiert sind.
Netflix nutzt dies in begrenztem Umfang: Die Vorschaubilder für Filme und Serien werden aus einer Vielzahl von Bildausschnitten willkürlich generiert und anschließend verschiedenen Nutzergruppen angezeigt. Je häufiger ein Film oder eine Serie daraufhin angeklickt wird, desto relevanter und zielgruppengeeigneter erweist sich das Vorschaubild. Das personalisierte Vorschaubild wird dann weiteren Angehörigen dieser klassifizierten Gruppe angezeigt. In der Diskussion sind Modelle, bei denen für die Anzahl gelesener Seiten gezahlt wird statt für ein komplettes Buch. Amazon setzt das zeilenbasierte Lesen in der Honorierung von E-Book-Texten ein.
Zukunftsaussicht nach heutigem Stand des Wissens: eine zunehmende Personalisierung und Individualisierung der Leseerfahrung.
Anna Lena Fehlhaber, KI-AI-Anwenderin und Doktorandin an der Leibniz Universität Hannover
Alle AI/KI-Ausgaben auf einen Blick:
– Ausgabe zur Künstlichen Intelligenz (KI V)
– Ausgabe zur Künstlichen Intelligenz (KI IV.)
– Ausgabe zur Künstlichen Intelligenz (KI III.)
– Ausgabe zur Künstlichen Intelligenz (KI II.)
– Ausgabe zur Künstlichen Intelligenz (KI I.)
Aus der 268. #7t7n-Ausgabe, mit Tipps von Yvonne des Andrés, André Gotzens und Andy Artmann.