Im Namen der Nachhaltigkeit verzichtet Rewe seit Juli auf gedruckte Prospekte. Doch die Diskussion um die Umweltfreundlichkeit dieser Entscheidung bleibt laut.
Die Initiative Online Print (IOP) und zipcon setzen mit ihrer Kampagne #undenkbar ein Statement für die Bedeutung von Print. Ihr Videoclip betont, dass eine Welt ohne Print ebenso undenkbar ist wie die Unterbewertung des nachhaltigen Potenzials von Papier.
Umweltbewusste Entscheidung oder Marketingstrategie?
In ihrer Werbung propagiert Rewe hingegen die digitale Zukunft und stigmatisiert Print fälschlicherweise als Umweltbelastung. Die ökologischen Auswirkungen digitaler Technologien, darunter energieintensive Serverfarmen und Elektronikproduktionen, werden übersehen.
Die verkannten ökologischen Auswirkungen digitaler Technologien
Der Faktencheck zeigt: Papier ist nachhaltig und recyclingfreundlich, mit einer 90-prozentigen Quote. Digitale Technologien hingegen tragen 5 bis 9 Prozent zum globalen Stromverbrauch und bis zu 2 Prozent der CO2-Emissionen bei. IOP und zipcon betonen, dass viele Menschen keinen digitalen Zugang haben oder wegen strukturell bedingten Netzproblemen benachteiligt sind.
Uneinheitliche Strategien innerhalb der Rewe-Gruppe
CEO Bernd Zipper ergänzt: »Übrigens hat der Konzern nur bei Rewe die Handzettel abgeschafft – nicht aber bei den ebenfalls zur Gruppe gehörenden Marken Penny oder toom. Wieso eigentlich nicht, wenn es bei diesem Schritt doch allein um die Nachhaltigkeit ging? Und warum erscheinen in großen Tageszeitungen – also auf Papier – aktuell so viele Rewe-Anzeigen?«
#undenkbar ermutigt, die Werbebotschaften zu hinterfragen und ehrlich zu debattieren. Nachhaltigkeit sollte auf klaren Fakten beruhen, nicht auf oberflächlichen Marketingstrategien.