Wir sollten aktiv über unsere digitale Freiheit nachdenken und nicht aus Bequemlichkeit unsere Abhängigkeit von Tech-Giganten weiter verstärken und finanzieren. »Wir dürfen Google, Facebook und Co. nicht weiter die Bühne geben, auf der sie sich als altruistische Förderer einer besseren Welt präsentieren, schlichtweg, weil sie es nicht sind. Wir dürfen es ihnen nicht überlassen, die Agenda für Forschung oder Konferenzdebatten festzulegen. Denn sie werden nie Partner sein«, schreibt Journalist und Autor Björn Staschen in seinem gerade erschienenen Buch »In der Social Media Falle«. Staschen wirft die Frage auf, ob diese Forschung wirklich im öffentlichen Interesse ist oder nur den Tech-Giganten dient. Wenn ja, sollte sie überdacht werden. Andererseits könnte dies auch auf einen Mangel an öffentlichen Mitteln für relevante Forschung hindeuten, der dringend angegangen werden muss.
Vertreter*innen von Meta und Google diskutieren auf Konferenzen und Podien über die Zukunft der Medienindustrie, obwohl sie gleichzeitig maßgeblich zu deren Niedergang beitragen. Diese beunruhigende Kumpanei muss beendet werden, um sicherzustellen, dass Forschung und Meinungsfreiheit nicht von Tech-Giganten kontrolliert werden. Wie Björn Staschen in seinem Buch betont, werden in naher Zukunft nur noch etwa 160 von 318 Tageszeitungen existieren, während viele Landkreise bereits keine regionalen Zeitungen mehr haben. Hier entsteht Raum für Google & Co., um automatisierte lokale Nachrichten auf ihren Plattformen zu präsentieren.
Um die Freiheit und Unabhängigkeit unserer digitalen Welt zu bewahren, gibt es alternative Wege, die es zu suchen und beschreiten gilt.
Yvonne de Andrés, Kuratorin von #7t7n Newsletter