Dringende Aufgabe für die Gesetzgeber
Die jüngsten Ergebnisse des AXA Future Risk Report 2023 sind ein deutlicher Weckruf hinsichtlich der Besorgnis über künstliche Intelligenz und Big Data. Ein drastischer Anstieg von Platz 14 auf Platz 4 in der öffentlichen Wahrnehmung der KI-Risiken zeigt die wachsende Skepsis von Expert*innen und Bürger*innen gegenüber der Entwicklung von KI. Diese spiegelt sich in der Forderung wider, dass 64 Prozent der Expert*innen und 70 Prozent der Öffentlichkeit aus der Studie der Meinung sind, dass die KI-Forschung aufgrund der damit verbundenen erheblichen Risiken eingestellt werden sollte.
Notwendigkeit neuer rechtlicher Rahmenbedingungen
Im Sommer 2023 erschienenen Forbes-Artikel nannte Bernard Marr 15 Risiken im Zusammenhang mit KI, darunter intransparente Entscheidungsprozesse, Voreingenommenheit, Datenschutz, Sicherheitsrisiken durch Cyberangriffe und die Verdrängung von Arbeitsplätzen, Fehlinformation und Manipulation. Diese Bedenken machen den dringenden Bedarf nach neuen rechtlichen Rahmenbedingungen deutlich, um das Gefahrenpotential von KI-Technologien zu minimieren.
Die Rolle des Europäischen Parlaments
Das Europäische Parlament schlägt einen risikobasierten Ansatz vor, um bestimmte KI-Anwendungen wie biometrische Überwachung und Emotionserkennung zu verbieten. Darüber hinaus werden hohe Anforderungen an risikobehaftete Anwendungen gestellt, insbesondere an generative KI-Systeme wie ChatGPT, welche Nutzer*innen über die KI-Entstehung informieren müssen. Der Gesetzesentwurf wird derzeit mit den EU-Mitgliedstaaten verhandelt und soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Schaffung von Vertrauen durch wirksame Rechtsvorschriften
Die Schaffung wirksamer Rechtsvorschriften wird von entscheidender Bedeutung sein, um das Vertrauen in die KI-Technologien zu fördern und ein Gleichgewicht zwischen Interaktion und Sicherheit anzustreben.
Yvonne de Andrés, Kuratorin und Kulturmanagerin
435. #7t7n-Ausgabe (jetzt anmelden)